Mobilitätskonzept
Das Beziehungsgeflecht zwischen „Mensch“ und „Verkehr“ lässt sich nicht auf den Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit reduzieren. Mit seinen vielfältigen Vernetzungen steht das Phänomen „Verkehr“ für ein komplexes Thema, das gesellschaftlich und global in einem größeren Sachzusammenhang gesehen werden muss (siehe Curriculum„Mobilität“).So erfordert die komplexe Sachstruktur des Lernbereichs „Mobilität“ übergreifende Lehr- und Lernformen und ist nicht mehr fachspezifisch dem Sachunterricht zuzuordnen. In der Grundschule besteht die zentrale Zielsetzung darin, das Themenfeld „Mobilität“ in seiner altersspezifischen Vielfalt den Kindern umfassend und ganzheitlich erfahrbar zu machen. Dabei sind die verschiedenen kulturellen und sozialen Hintergründe, mit denen Kinder und Familien „Mobilität“ erfahren und verbinden, zu berücksichtigen. Häufig wird „Mobilität“ mit statusbildenden (teures Auto oder Fahrrad) oder auch identitätsstiftenden Elementen (Selbstdarstellung, z.B. durch riskantes Verhalten) verbunden. Diesen Einflüssen können sich auch Kinder nicht entziehen. Jedoch kann aus diesem konkreten Erleben ein bewusstes und verantwortungsvolles Mobilitätsverständnis entstehen, wenn es gelingt, Vorzüge und Risiken, Chancen und Gefährdungen von Mobilität Kindern erfahrbar zu machen.
Als allgemeine Schlüsselqualifikationen lassen sich nennen:
- Die Fähigkeit zu reflektierter Mitverantwortung in der Verkehrswirklichkeit. Dazu gehört die Förderung von Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die sich nicht auf die Anpassung an bestehende Verkehrsverhältnisse beschränken, sondern sich kritisch mit den Zuständen und Folgen des gegenwärtigen und zukünftigen Mobilitätsverhaltens auseinandersetzen.
- Die Fähigkeit zu einer sicherheits-, sozial-, umwelt- und gesundheitsbewussten Teilnahme am Mobilitätsgeschehen.
Für unsere Schule lassen sich folgende Schlüsselqualifikationen formulieren:
- Die Fähigkeit, sich als Fußgänger, Inlineskater sowie Waveboard-, Roller- und Radfahrer regelkonform und situationsgerecht im Straßenverkehr zu verhalten.
- Die Fähigkeit zur Rücksichtnahme (generell und im Verkehrsverhalten).
Beispielhafte Themenfelder sind:
- Erlebnisse und Entdeckungen im Nahraum bzw. Wohnumfeld der Kinder der Brüder – Grimm – Schule (Unterrichts- und Erkundungsgänge, Stadtplan, Mein Schulweg, Stadtbüchereibesuch, Museumsbesuch etc. Gute Ortskenntnisse tragen zum subjektiven Sicherheitsempfinden der Kinder bei und sind wichtiger Bestandteil für mehr Verhaltenssicherheit im Straßenverkehr.
- Übungen und Spiele zur Körperwahrnehmung, zur Gleichgewichtsschulung und Körperkoordination (Spiel- und Bewegungsangebote)
- Übungen zur Verbesserung sozialer Beziehungen und Kompetenzen, insbesondere zur Bewältigung schulwegspezifischer Problemsituationen (Rollenspiele).
- Sehen und gesehen werden (Kleidung, Reflektoren, Sicherheitswesten für die Schulanfänger)
- Vorbereitung und Übungen zur Radfahrprüfung (Gleichgewichts- und Verhaltensübungen auf dem Roller, Verkehrszeichen und –regeln, Verkehrswege, Gebrauch des Fahrradhelms, Verkehrssicheres Fahrrad, Fahrradbeherrschung, Fahrradparcours auf dem Schulhof und im Realverkehr), Kooperation mit Verkehrswacht und Kontaktbeamten der Polizei.
- Aspekte des Lärmschutzes und der akustischen Wahrnehmung (Einsatz von Lärmampeln, Geräusche erkennen und benennen)
- Tourismus / Unterwegs und Zuhause (Freizeitgestaltung, Naherholungsgebiete)